Rudolf Steiner und die Musik

Das Musikalische, das uns entgegentritt als ein Ton, kommt aus dem Devachan. Indem der Mensch im Schlafe entrückt ist in die geistige Welt, lebt er in Tönen. Diese Töne vergißt er im normalen Zustande. Der Musiker erinnert sich, zwar nicht bewußt, derselben. Es sind die Töne des devachanischen Webens und Wogens, die sich ausdrücken in der Musik, im physischen Ton.

Spährenmusik

Der Ton schafft im Wasser Gestalten. Es ist eine ganz wunderbare Zeit unserer Erdentwickelung. Es ist damals im größten Maße in der Erdentwickelung so etwas geschehen, wie wenn Sie auf eine Metallplatte feinen Staub aufstreuen und mit einem Violinbogen die Platte streichen; da entstehen die Chladnischen Klangfiguren. Sie wissen ja, welche regelmäßigen Figuren da entstehen.

So bildeten sich durch die aus dem Weltenraum hineinströmende Musik die mannigfaltigsten Gestalten und Figuren, und die Stoffe, die im Wasser gelöst waren, die selber wäßrig waren, sie gehorchten der Weltenmusik und ordneten sich nach der Weltenmusik

musikalische Kunst

Das heißt, die Seele lebt während der Nacht in diesen Sphärenklängen, und diese Sphärenklänge entzünden sich, indem der astralische Leib sich seiner selbst bewußt wird. In dem schaffenden Musiker haben wir keinen anderen Prozeß, als daß die Wahrnehmungen des nächtlichen Bewußtseins während des Tagesbewußtseins sich durchringen, Erinnerung werden, Erinnerungen an die astralischen Erlebnisse oder im besonderen der Verstandes- oder Gemütsseele.

Sphärenklänge als umfassende Quelle der Musik

Musik ist darum, ganz allgemein und abstrakt ausgedrückt, die Kunst, Töne durch Rhythmus, Melodie (die Abfolge verschiedener Tonhöhen), Harmonie (die Gleichzeitigkeit bestimmter Tonhöhen) und Dynamik (die Abfolge der Lautstärke) zu einem in der Zeit verlaufenden Klangkunstwerk zu ordnen. Nach dem heutigen, mehr äußerlich orientierten Musikverständnis, kann in diesem Sinn grundsätzlich jede Tonfolge als Musik aufgefasst werden. Aus geistiger Sicht hat man es aber erst dann mit wahrer Musik zu tun, wenn die geordnete Folge der Töne zu einer (partiellen) sinnlichen Offenbarung der Sphärenharmonie erhöht wird, denn der wahre Ursprung der Musik liegt in der geistigen Welt, dem Devachan, das geistig als Sphärenmusik erlebt wird.

Das Musikalische ist aber befähigt, diesen Christus-Impuls in Tönen, in gestalteten Tönen, in durchseelten, in durchgeistigten Tönen einmal vor die Welt hinzustellen.

Das Urbild, die Vorlage der Musik ist im Devachan

Wenn es wahr ist, daß die Seele des Menschen zwischen zwei Verkörperungen ein Devachan hat, so dürfen wir auch sagen, daß die Seele während der Nacht schwelgt und lebt in dem flutenden Ton, als dem Element, aus dem sie eigentlich gewoben ist, das eigentlich ihre Heimat ist.

Das C muss erst hereinkommen.

Zu den alten fünf Tönen d, e, g, a, h, ist eben f schon eigentlich bis zu einem allerhöchsten Grade hinzugekommen, noch nicht aber das eigentliche c. Das muss in seiner ganzen menschlichen Empfindungsbedeutung eigentlich erst hereinkommen.

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