432 Hertz Musik hat den Kammerton von 432 Hz. Im Gegensatz zum Kammerton von 440 Hz. Tiefer also. Und? geht es nicht auch noch tiefer? Ja, klar, kein Problem, der Kammerton ist nichts feststehendes, er ist völlig frei verschiebbar.
Der Kammerton bestimmt lediglich die Tonhöhe eines ganz bestimmten Tones (A4). Er ist aber nicht der Grundton der Musik, nicht der Grundton der Tonleiter.
Die normale westliche Musik arbeitet mit 12 Tonleitern, mit 12 verschiedenen Grundtönen, die alle den Kammerton von 440 Hertz haben und deren Intervalle in Cent Abständen gemessen werden.
Diese 12 Tonleitern schwingen in der gleichstufigen Schwingung.
Die heißt deswegen so, weil die Intervallabstände alle gleich sind, 100 Cent!
Die normale Welt der Musik ist ein geschlossenes System. Es bewegt sich in einem Kreis, dem Quintenzirkel
Das ist ein einfaches, praktikables System, mit dem jeder angehende Musiker konfrontiert wird. Er spielt Musik innerhalb dieses Kreises, sein Gehör, sein Gefühl stellt sich darauf ein, er empfindet diese Klänge als normal, als Realität. Die Zuhörer empfinden es genauso. Die Menschen werden so formatiert. Sie glauben, hören, fühlen in diesem Kreis.
Es gibt aber die Welt außerhalb des Kreises, es gibt nicht nur die auf 12 Tonleitern beschränkte Musik, es gibt eigentlich unbeschränkt viele Tonleitern.
Es ist nämlich so:
Eine Tonleiter hat immer einen Grundton, eine Grundfrequenz, die Bezugsfrequenz.
Natural Tuning ist Stimmungsmodell, das sich an den westlichen Musikstandards orientiert, aber das sich im Unterschied zu der normalen gleichstufigen Kammertonmusik auf die reine Stimmung gründet.
Die reine Stimmung folgt dem kosmischen Grundgesetz der Naturton-Obertonreihe. Die Intervalle sind natürlich, folgen der Natur, der Schöpfung.
Die Bezugsfrequenz ist immer eine ungerade, ganze, natürliche Zahl. Die ungeraden Zahlen sind ganze Zahlen, die bei :2 einen Rest von 1 ergeben. Es gibt also genauso viele Tonleitern wie ungerade, ganz, natürliche Zahlen. Unendlich viele. Unendlich viele Kammertöne.
Der Kammerton richtet sich hierbei immer nach dieser Bezugsfrequenz.
Wozu braucht man einen Kammerton?
Zum Beispiel braucht in der normalen Musikwelt ein Gitarrist den Kammerton, um mit einem Klavier zusammenzuspielen. Ein Klavier kann man nicht mal so eben stimmen wie eine Gitarre.
Der Gitarrist kann seine Gitarre schnell mal höher oder tiefer stimmen (nach oben, bis die Saiten reißen, nach unten, bis die Saiten labberig werden). Zwei Gitarristen mit Gesang brauchen keinen Kammerton. Sänger sowieso nicht. Im Prinzip braucht kein Saiteninstrument einen Kammerton.
Also Pianisten sind diejenigen, welche! Klavierspieler muss man sagen, analoge. Das digitale Piano ist da flexibel. Organisten können ihre Orgel auch nicht eben mal umstimmen. Blasinstrumente haben da auch Probleme. Aber das ist eine andere Geschichte, um die betrifft Instrumentenbauer beispielsweise.
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